Roger Ackling
Marlies Appel
Curt Asker
Eve Aschheim
Thomas Gosebruch
Hanna Hennenkemper
Bettina Munk
Kazuki Nakahara
Eric de Nie
Johannes Regin
Peter Riek
Dorothee Rocke
Hanns Schimansky
Christiane Schlosser
Malte Spohr
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H. Frank Taffelt
Beate Terfloh
Konrad Wohlhage
Projekte mit:
Yvonne Andreini
Ka Bomhardt
Claudia Busching
Nadine Fecht
Bernhard Garbert
Jens Hanke
Alexander Klenz
Jana Troschke
Carsten Sievers
Rolf Wicker
Tian Yuan |
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Bernhard Garbert
Einer von den in Berlin lebenden Westfalen ist Bernhard Garbert. Die
Erstbegegnung mit seiner Arbeit
geschah durch seinen Katalog des NBK. Beeindruck vom tiefen Schwarz der
Oberflächen seiner Kartonobjekte in der Neuen Nationalgalerie folgte ein
Atelierbesuch. Im Atelier fand ich die Arbeit "Kosmos" vor. (allerdings
hatte er diese in seiner Familienküche installiert).

"Kosmos", 1999 (Glasscherben unterschiedlicher Größe; jeweils mit dem
größtmöglichen Quadrat aus
Kohlestaub/Acryl versehen: vorder- und rückseitig. Die einzelnen
Scherben sind einem geometrischen
Grundmuster zufolge mit gleichem Abstand an der Wand befestigt )
1999 waren dann auf dem gemeinsamen Messestand mit der Galerie Rainer
Borgemeister seine sogenannten mannshohen Gummigläser zu sehen.

o.T., 1994, Glasscheiben, Gummibänder, 180 x 90 cm
Zum 20. Geburtstag meiner Galerietätigkeit installierte er in den
Galerieräumen die Arbeit "Große Schleife".

Große Schleife, 2000, 49 Wechselrahmen, Lack, Papier, 300x630x390cm
"Das Repertoire an Materialien und Formen, die bei Bernhard Garbert
Verwendung finden, ist ebenso einfach: Pappe, Asche, Gummi, Glas,...in /
auf runden oder viereckigen Gegenständen wie Dosen und Kartons. Material
wird jedoch nicht als träger von Bedeutung eingesetzt, abgesehen von dem
praktischen
Aspekt, daß es billiger und alltäglicher (Abfall-) Stoff aus dem
überwiegend häuslichen Bereich ist, der keine große technische oder
finanzielle Investition erfordert. Das Material könnte für jeden
nahliegend und verfügbar sein. Dennoch bleibt auch bei Garbert die
Diskrepanz zwischen wertvoller Kunst und wertlosem Material wirksam und
insofern auch bedeutsam. Aber nicht als Zeichen des Widerstands oder
als gegenmodell zu einem wie auch immer bestimmten "Establishment" der
hoh(l)en Werte. Das hatte die Arte Povera längst in den 60er Jahren
bewerkstelligt. Garberts arme Materialen machen vielmehr klar, daß der
Wert der Kunst ohnehin einer anderen Ökonomie unterliegt als der der
Materialpreise (die aber nicht weniger zwingend ist ). Nicht das
Material muß neu sein, um in den 90er Jahren weiter Kunst zu machen...
...Garbert hält sich und den Betrachter auf Abstand - und mit Humor,
aber ohne Ironie. Im Lachen entzünden sich die Enden des Abstands zum
Kurzschluß. Ein ironisches Verhältnis hat man in der Regel zu einer
Person, einem Sachverhalt außerhalb seiner selbst. Georg Herold
kommentiert Kunst mit (Nicht-)
Kunst:"So I did it". Bernhard Garbert hält sich nicht mit
Selbstbezüglichkeiten auf, sie werden als Reflexionsleistung
vorausgesetzt. Garbert erinnert an den Wert, den die Maler der Malerei
gegeben haben und er entwertet sie gleichzeitig, indem er sie ihres
ideellen oder ideologischen Geheimnisses beraubt. Die Idee der
Abstraktion als Erlösungsform(el) der Moderne wird von Kopf auf die Füße
gestellt....
...."Angelika Stepken "Kunst-Geschichten" in Kat. Bernhard Garbert,
Neuer Berliner Kunstverein, Berlin 1995.
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Pur Pur, U2, Berlin/Alexanderplatz, Dez. 02 - Juni 03 |
Pur Pur, U2, Berlin/Alexanderplatz, Dez. 02 - Juni 03 |
....Duchamp benutzte einmal den Vergleich "dumm wie ein Maler", um auf
den Rahmen des Denkens anzuspielen. Bernhard Garbert läßt die Malerei
hinter sich, wenn er sich von der Wand entfernt, in den Raum hineingeht
, an alle möglichen Orte. Die Erfahrung mit dem Bild wird zur
Vorgeschichte. Malerei ist Kunstgeschichte, und die muß bedacht sein, um
sie mißachten zu können. Jedes Kunstwerk will die Geschichte zu einem
Ende gingen, um sich und Aktualität zu behaupten. Garbert kann mit
leeren Händen an die verschiedensten Orte gehen. Material ist verfügbar.
Er muß keine Bilder im Gepäck haben, um die Malerei zu wiederholen. Im
Gegenteil. Er kennt die Spielregeln und behauptet (eben deshalb und
wider das bessere Wissen), daß er alles anders macht. Wenn man es dann
sieht, ist es eine Kunst, die bedacht sein will."Angelika Stepken
"Kunst-Geschichten" in Kat. Bernhard Garbert, Neuer Berliner
Kunstverein, Berlin 1995.
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Biografie
1957 geboren in Vardingholt, Westfalen
1978-85 Studium an der Hochschule der Künste, Berlin
1988 Arbeitstipendium des Kultursenats, Berlin
1989-90 Stipendium für das P.S.-I-, New York
1990 Förderpreis des Deutschen Künstlerbundes
1994 Arbeitsstipendium des Kultursenats, Berlin
1996 Kunstpreis der Grundkreditbank, Berlin
1997 Stipendium des Kunstfonds, Bonn
1999-02 Lehrauftrag für "Plastisches Gestalten" am Fachbereich Architektur der Technischen Universiät, Berlin
seit 2002 Professur für Plastik am Fachbereich Bildende Kunst der Fachhochschule Honnover
2003 "Torreao-Artist-in-Residence"-Programm, Porto Alegre/Brasilien "Onufri2003", Catch me if you can,
2. Preis, Nationalgalerie Tirana
lebt in Berlin und Hannover
Einzelausstellungen (Auswahl):
1986 Galerie Dreher, Berlin
1987 Galerie Rottloff, Karlsruhe
1990 Galerie Dreher, Berlin
1991 Galerie Rottloff, Karlsruhe
1991 M. Roeder Gallery, New York (zus.m. S. Gritsch)
1993 Chapelle des Brigittines, Brüssel, "Rotkreuzgedichte"
1994 Kunstverein Heinsberg, "Zeitraffer"
1995 Neuer Berliner Kunstverein, Berlin
1995 Kunstverein Lüneburg
1996 Art Acker, Berlin,"Yolculuc öncesi"/Raum 420/ Berlin"museum"
1997 Marmara Universität Istanbul, "Ikii Durum" (zus, m. Birgit Wolf)
1997 Dogenhaus-Galerie, Leipzig, "Blaue Stunde"
1997 UKS-Galerie, Oslo, "Padded Cell"
1999 Galerie Inga Kondeyne, Berlin, "Kosmos"
2000 Robert-Koch-Saal der Chrarité, Berlin, "Wortstücke"
2000 Galerie Inga Kondeyne, Berlin, "Große Schleife"
2002 HO-Galere, Berlin-Hellersdorf, "Kommen und Gehen"
2002 Wettbewerb Alexanderplatz, Bahnhof der Linie U 2, "PUR PUR"
2003 Torreao, Porto Allegre/Brasilien, "Small"
2003 Nationalgalerie Tirana, ,-Catch me, if you can -'
2003 Art Acker, Berlin, Projekt Bild und Wort, "Orientalische Kunst"
2004 Kunstverein Schwerin, "Offentliche Lesung"
2008 Galerie Inga Kondeyne, Berlin, zusammen mit Dorothee Rocke
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